Starker und anmutiger Dreiklang
volle Dreifaligkeitskirche mit SKW und beiden Chören d. Frohsinns - Foto: intern/Förderer

Starker und anmutiger Dreiklang

Wiesloch. Mehrklang beim stimmungsvollen Adventskonzert in der Dreifaltigkeitskirche, gaben doch gleich drei Formationen Kostproben ihres musikalischen Könnens ab. Neben der Stadtkapelle Wiesloch war noch der Männergesangverein Frohsinn aus Baiertal angereist, begleitet von seinem Damenchor "Bellacanta".

Schon vor den ersten Takten stand die Suche nach einem freien Platz im Mittelpunkt: Über 400 Besucherinnen und Besucher waren gekommen, zusätzliche Stühle mussten herbeigeschleppt werden und einige begnügten sich auch mit einem Stehplatz.

"Der dritte Advent steht unter der Überschrift ,Gaudete’, also ,Freut euch’, so Judith Maier-Ortseifen von der katholischen Kirchengemeinde Wiesloch-Dielheim in ihrer Begrüßung. Dies nahmen sich die Gäste zu Herzen. In abwechselnder Reihenfolge traten die Chöre und die Stadtkapelle auf und präsentierten ein gut abgestimmtes, anspruchsvolles Programm. Eigentlich war der "Dreiklang" bereits für 2020 geplant, musste aber wegen der Pandemie ausfallen.

Los ging es mit einer weihnachtlichen Eröffnungsmusik der von Harald Weber geleiteten Stadtkapelle. Ein feines Klangspiel voller Anmut und somit dem Advent angepasst. Danach hatten die Damen von "Bellacanta" das Wort, die mit drei Liedern das Publikum begeisterten. Am Dirigentenpult stand, wie auch bei den Männern, Tobias Freidhof. "Indulci Jubilo" wurde dargeboten und unter anderem auch "Wieder naht der heil’ge Stern".

Mit einem Hauch von Schwermut bei "Prayer and Jubilation" trat dann wieder die Stadtkapelle auf, um wuchtig zu enden. Besonders bei "Feierlicher Zug zum Münster" von Richard Wagner zeigte die Stadtkapelle die reiche Palette ihrer Vielseitigkeit. Fröhliche Passagen wechselten mit gediegenen Abschnitten, um dann dramatisch das Finale zu gestalten.

Der Männerchor des Frohsinns brachte wieder "Stimme" in die Dreifaltigkeitskirche. Mit drei Liedern, mit dabei "O Heiland, reiß die Himmel auf". Das Ensemble zeigte sich vom Bass bis hin zum Tenor stark besetzt und stellte dies besonders beim "Kyrie" hörbar unter Beweis. Die Stadtkapelle trat dann erneut auf und beeindruckte vor allem bei "Toccata", aus der Feder von Dietrich Buxtehude stammend.

Zum Finale versammelten sich alle Protagonisten im Altarraum, um gemeinsam aufzuspielen und zu singen. Zur Aufführung kamen beispielsweise "Benedictus" und "He is born". Es wurde ein perfektes Miteinander geboten. Auf der einen Seite die orchestrale Begleitung seitens der Stadtkapelle, andererseits der souveräne Vortrag der beiden Chöre. Um die 170 Mitwirkende rundeten damit einen gelungen Spätnachmittag ab, den alle sicher in bester Erinnerung behalten haben.

Michaela Maurer, die Vorsitzende der Stadtkapelle, bedankte sich zum Schluss nicht nur bei allen Beteiligten, sondern auch beim Publikum. Da für das Konzert selbst kein Eintritt erhoben wurde, bat sie um Spenden. Diesem "Aufruf" wurde fleißig entsprochen. "Wir wollen das Geld in die Arbeit von ,Frohsinn’ und dem Damenchor ,Bellacanta’ und für uns investieren." Beim Heimweg kamen dann nochmals Adventsgefühle auf, denn ein paar Schneeflöckchen vergegenwärtigten die Vorweihnachtszeit.

Artikel aus der RNZ vom 14.12.2022, von Hans-Dieter Siegfried